Wir haben die Samm­lung hete­ro­do­xer Stu­di­en­pro­gramme im Hete­ro­dox Eco­no­mics Direc­tory aktua­li­siert. Hel­fen Sie uns sicher­zu­stel­len, dass alle wich­ti­gen Pro­gramme kor­rekt und voll­stän­dig erfasst sind!

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In den letz­ten Wochen haben wir unsere Arbeit an der Aktua­li­sie­rung des Hete­ro­dox Eco­no­mics Direc­tory fort­ge­setzt und eine über­ar­bei­tete Samm­lung von hete­ro­do­xen Stu­di­en­pro­gram­men in die aktu­elle Beta-Ver­sion der kom­men­den 7. Wie immer wäre es schön, wenn Sie über­prü­fen könn­ten, ob alle hete­ro­do­xen Stu­di­en­gänge, an denen Sie betei­ligt sind, in die­ser Über­ar­bei­tung erfasst und ange­mes­sen beschrie­ben sind. Wir wer­den uns in den nächs­ten Wochen ver­stärkt um diese Aktua­li­sie­rung küm­mern und hof­fen, dies bis zum Ende des Som­mers abschlie­ßen zu kön­nen. In die­sem Zusam­men­hang geht ein beson­de­rer Dank an Niklas Klann, Mit­glied unse­res Redak­ti­ons­teams und MA-Stu­dent der Sozio­öko­no­mie in Duis­burg, der in den letz­ten Mona­ten einen heroi­schen Ein­satz gezeigt hat, um alle Aspekte des Ver­zeich­nis­ses flei­ßig zu aktualisieren.

Hete­ro­dox Eco­no­mics Newsletter

Der Hete­ro­dox Eco­no­mics News­let­ter wird her­aus­ge­ge­ben von Jakob Kapel­ler und erscheint im drei­wö­chent­li­chen Rhyth­mus mit Neu­ig­kei­ten aus der wis­sen­schaft­li­chen Com­mu­nity mul­ti­pa­ra­dig­ma­ti­scher öko­no­mi­scher Ansätze. Der News­let­ter rich­tet sich an einen Kreis von mehr als 7.000 Empfänger*innen und zählt schon weit mehr als 250 Ausgaben.

Die Aktua­li­sie­rung des Ver­zeich­nis­ses ist im All­ge­mei­nen eine ange­nehme Auf­gabe, auch wenn sie sich in man­chen Fäl­len etwas wie­der­holt. Es gibt jedoch einige Ent­schei­dun­gen oder Fälle, die die inne­ren Span­nun­gen und Kom­pro­misse im Zusam­men­hang mit die­sem Redak­ti­ons­pro­zess offen­ba­ren. Einer unse­rer Grund­pfei­ler ist es, inte­gra­tiv zu sein und daher zu ver­su­chen, die Hete­ro­do­xie in ihrer gan­zen Breite dar­zu­stel­len. Gleich­zei­tig müs­sen wir berück­sich­ti­gen, dass hete­ro­doxe Öko­no­men einen domi­nan­ten Main­stream-Ansatz in den Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten anfech­ten, was zusätz­li­che Schwie­rig­kei­ten mit sich bringt. Eine die­ser Schwie­rig­kei­ten besteht darin, dass hete­ro­doxe Ideen oft auf ihre poli­ti­schen Grund­la­gen oder Impli­ka­tio­nen redu­ziert wer­den, so dass bei einem Teil des Publi­kums der Ein­druck ent­ste­hen kann, dass die Hete­ro­do­xie nur ein Vehi­kel für bestimmte poli­ti­sche Inter­es­sen ist. Ein wei­te­rer Grund ist, dass hete­ro­doxe Öko­no­men die Main­stream-Öko­no­mie auf dif­fe­ren­zierte Weise anfech­ten müs­sen, um nicht zu einer all­ge­mei­nen Des­il­lu­sio­nie­rung der Wis­sen­schaft bei­zu­tra­gen. Der letzt­ge­nannte Punkt hat in den letz­ten Jah­ren ange­sichts der zuneh­men­den Ver­brei­tung von Fehl­in­for­ma­tio­nen in der öffent­li­chen Debatte an Bedeu­tung gewon­nen. Zusam­men­fas­send ist noch eine zweite Varia­ble zu berück­sich­ti­gen, näm­lich wie die ein­be­zo­ge­nen Zeit­schrif­ten, Ver­bände und der­glei­chen die hete­ro­doxe Wirt­schafts­wis­sen­schaft als glaub­wür­di­gen wis­sen­schaft­li­chen Ansatz darstellen.

In den meis­ten die­ser Fälle fällt die Ent­schei­dung leicht, weil die große Mehr­heit der Arbei­ten in der hete­ro­do­xen Wirt­schafts­wis­sen­schaft wirk­lich undog­ma­tisch und wis­sen­schaft­lich ehr­lich ist. In eini­gen trau­ri­gen Fäl­len habe ich jedoch fest­ge­stellt, dass Zeit­schrif­ten den fal­schen Weg ein­ge­schla­gen haben. Das Jour­nal of Eco­no­mic Sur­veys ist ein Bei­spiel für eine Zeit­schrift, die wegen der Umset­zung von Ver­drän­gungs­stra­te­gien aus dem Ver­zeich­nis gestri­chen wurde, wie auch in einem frü­he­ren Leit­ar­ti­kel berich­tet wurde. Ein ähn­li­ches Bei­spiel ist das Ame­ri­can Jour­nal of Socio­logy and Eco­no­mics (AJES), das bis vor etwa einem Jahr­zehnt von Fred Lee her­aus­ge­ge­ben wurde und recht inter­es­sante Arti­kel ver­öf­fent­lichte, und des­sen wis­sen­schaft­li­che Qua­li­tät und redak­tio­nelle Sorg­falt deut­lich nach­ge­las­sen zu haben scheint, wie ein kürz­lich ver­öf­fent­lich­ter Arti­kel beweist, der sich kurz als Kli­ma­leug­nung zusam­men­fas­sen lässt. Aus die­sem Grund haben wir beschlos­sen, die Bericht­erstat­tung über die AJES sowohl im News­let­ter als auch im Ver­zeich­nis einzustellen.

Wäh­rend im Fall des Jour­nal of Eco­no­mic Sur­veys ein Haupt­grund für den Aus­schluss die Unter­gra­bung der insti­tu­tio­nel­len Rou­ti­nen ist, die not­wen­dig sind, um bestimmte Qua­li­täts­stan­dards bei wis­sen­schaft­li­chen Ergeb­nis­sen zu gewähr­leis­ten, ist der Fall des Ame­ri­can Jour­nal of Socio­logy and Eco­no­mics ein­deu­ti­ger, da sol­che „For­schung“ wirk­lich die gemein­sa­men Grund­über­zeu­gun­gen in Bezug auf wis­sen­schaft­li­che Strenge und Inte­gri­tät ver­fälscht, die in allen Zwei­gen des hete­ro­do­xen Den­kens ver­tre­ten werden.

Ich hoffe, Sie stim­men mir zu und wün­sche Ihnen alles Gute,

Jakob
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PS: In die­sem Zusam­men­hang möchte ich ankün­di­gen, dass der News­let­ter in den nächs­ten Mona­ten in den „Som­mer­mo­dus“ der nörd­li­chen Hemi­sphäre zurück­keh­ren wird, was bedeu­tet, dass neue Aus­ga­ben alle vier Wochen (statt der übli­chen drei) erschei­nen werden.
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